Jahresbericht 2018

Vorwort Zentralpräsident

Ein weiteres Mal, Versuche ich Rückblicken das verflossene Jahr, in ein paar Zeilen, im Vorwort zu erwähnen.

Die Digitalisierung hat Einhalt gefunden und wird uns in den nächsten Jahren weiter sehr beschäftigen. Dies bedeutet aber auch und dazu müssen wir bereit sein, uns in die Digitalisierung einzuarbeiten, um Schritt zu halten mit der Zukunft. Wir müssen auch im hohen Alter bereit sein, sich weiterzubilden und dürfen keine Angst haben vor der Digitalisierung.

Cargo

Der WLV wurde im Dezember 2017 umgesetzt. Dass nicht alles nach Plan lief und dadurch auch Kunden verloren gehen werden, wusste man im Vorhinein. Grössere Probleme, die uns auch heute noch beschäftigen und zu Verbessern sind, ist die Sendungspünktlichkeit, die Prozessabläufe, sowohl bei Cargo, so auch beim Kunden.

OneOperation, ist geboren und wird per Juli 18 in der Produktion neu aufgestellt. Ziel: Die Prozesse zu vereinfachen und effizienter zu gestalten, Zusammenarbeit vereinfachen und vereinheitlichen. Die Verantwortung klar zu definieren, vom Anfang bis zum Schluss. Cargo wird in fünf Prozesse in der Produktion neu aufgestellt, in Bereiche. Neue Bereichsleitungen neu besetzt. Dies sind die Bereiche. Design, ist verantwortlich für die Transportangebote. Fabrik, ist verantwortlich für standardisierte, planbare Verkehre. Werkstatt, Verantwortlich für den flexiblen Verkehr, die keine Vorlaufzeit brauchen und flexibel sein müssen. Disposition, Verantwortlich für die pünktliche Abwicklung der Verkehre. Und dann noch Transport, steuert die benötigten Mitarbeiterressourcen, des Lokführers und Rangiermitarbeiters. Leiter in unserem Bereich Transport ist ab 01. Juli 18, Markus Helfer.

Weiter ist man immer noch auf der Suche nach einem Partner, der bei Cargo einsteigen möchte: Ziel ist Anfangs 2019 einen Partner nennen zu können. Interessenten sind einig vorhanden.

Damit nach einen schlechten ersten halb Jahr 2018, am Ende des Jahres die Zahlen nicht zu tief ins rote rutschen sollten, werden alle Bedienpunkte, bis Ende 2019 erneut überprüft, mit dem Ziel die Bedienpunkte erneut runterzufahren. Begonnen wurde im 2018 im Jura. Eigentlich hat man im Jura Bedienpunkte gefunden, die es nicht mehr lohnt, offen zu halten. Jedoch haben die Kunden und auch die Politik Einsprachen, gegen die Schliessung der Punkte erhoben, sodass heute noch nicht klar ist, was nun im Jura läuft.

Glücklicherweise wurde der Jahresabschluss 2018, bei Cargo nicht rot, sondern man schaffte es in die schwarzen Zahlen, ohne Bedienpunkte zuschliessen. Was dies nun heisst, ist heute nicht bekannt. Wird die Untersuchung der Bedienpunkte weitergehen?

Auch personell hat sich einiges geändert bei Cargo im 2018. Urs Gähwiler Leiter Produktion, wurde freigestellt. Bernhard Nussbaumer Leiter Lokpersonal, hat bei Cargo eine andere Stelle. Daniel Eigenmann Chef HR, neu Ombudsmann SBB.

Neu bei Cargo, neu Leiterin HR Eveline Mürner, neu Leiter Produktion, Jürgen Mues.

Personenverkehr

Auch bei Personenverkehr, bleibt kein Stein auf dem andern. Projekt WEP (Weiterentwicklung Personal) wird geboren. Dies Projekt beinhaltet die Auflösung vom ZBS. Auflösung der Teams Rangierer und Reiniger. Weniger Rangierarbeiten, vermehrt Reinigung. Die personellen Auswirkungen werden mit Pensionierungen und Verlegung Rangierer zu den Reiniger aufgefangen.

Der Rangierer wird neu im ZFR (Zugführung & Rangier) zugeteilt. Weiter Chef dieser Einheit wird Claudio Pellettieri sein.

Ebenfalls wird neu SGE (Strategische Geschäftseinheit) geboren. Keine Änderung der Anforderungsprofile, Schnittstellen, es wird eine weniger geben.

Infrastruktur

Aus diesem Bereich habe ich selten bis keine Nachrichten. Weil momentan auch Hauptthema bei Infra, die Neuausrichtung von Bau und IT sein wird. Seit die RBs zu Cargo gewechselt haben, bis auf zwei (Basel und Chiasso), ist der Informationsfluss sehr mager. Ein Ziel von mir im 2019, vermehrt sich wieder auch bei Infra zu integrieren und begleiten.

SEV

Die Verhandlungen zu GAV 2019, wo ich auch wieder dabei sein konnte haben uns sehr beschäftigt. Da die SBB mit einer riesigen Androhung, was sie alles ändern und zurück-nehmen wollen, in den Kickoff gestartet sind. Was wir dann zum Glück mehrheitlich in den Verhandlungen, dank den Mitgliedern, die an den Veranstaltungen Präsents gezeigt haben und an der Mitgliederwerbung, die der SBB gezeigt haben, dass sich ihre Angestellten auf die Seite des VG stellen, konnte der Angriff der SBB auf den GAV abgewehrt werden. So kann man sagen; wir haben immer noch einen sehr guten GAV, auch ab Mai 2019. Immer noch offen und noch kein Richterspruch, ist zum leidigen Thema Beschluss 25 gefallen. Da weigert sich Richter Franz Steineger, endlich ein Richterspruch zusprechen.

Ab dem 01. Nov.2018, hat der SEV ein neues LOGO erhalten. SEV Sekretariat Zürich, ab 01. Dez. neu im Volkshaus Zürich eingezogen.

SEV hat eine Arbeitsgruppe mit Spezialisten zum Güterverkehr aufgestellt. Ziel mit dieser Arbeitsgruppe, Möglichkeiten für den Güterverkehr in die Zukunft. Damit man Cargo etwelche Vorschläge unterbreiten könnte.

UV RPV

Immer noch nicht in Vollbesetzung, arbeitet der UV RPV in all diesen Projekten mit und holt das möglich Beste für die Mitgliedschaft heraus.

An dieser Stelle heisst es danke zusagen. Danke an meine Kollegen im ZA, an die Mitgliedschaft die uns unterstützen. Dank an alle die sich in einer Art für den UV RPV einbringen und ihre Freizeit zu Gunsten der Mitglieder des UV und Sektionen des RPV einsetzen.

Leider kommt es doch immer wieder vor, dass wir Probleme haben für etwelche Ämter Nachfolger zu finden. Es ist sicher nicht immer eine dankbare Geschichte sich die Freizeit mit einem Amt zu verkleinern, doch wir brauchen euch. Ihr seid es, die den UV ausmachen. Helft uns dabei, weiter die Rangierer einzubringen und zu unterstützen bei seiner täglichen Arbeit. Wir sind immer offen für Anfragen oder unterstützen euch dabei, wenn ihr neu in einem Amt einsitzt.

Danke euch Kollegen!

Nun wünsche ich euch allen einen unfallfreien Alltag.

Bedanke mich rechtherzlich für euer Vertrauen und Unterstützung:

ZP / RPV
Hanspeter Eggenberger

Zentralausschuss und Zentralvorstand

Im Berichtsjahr 2018 setzten sich die Behörden des Unterverbandes RPV wie folgt zusammen:

Zentralausschuss

  • Zentralpräsident
    Hans-Peter Eggenberger, Buchs SG
  • Vizepräsident
    Danilo Tonina, Schaffhausen
  • Zentralkassier
    Heinz Schneider, Werdenberg
  • Zentralsekretär
    Bruno Kirchhofer, Münchenstein
  • Zentralsekretär
    Fabbio Winiger, Diessenhofen ab DV
  • Zentralsekretär
    vakant

Zentralvorstand

  • GPK-SEV
    Werner Graf, Langnau im E.  
  • Vertreter Welschland
    Frédéric Monnier, Lausanne
  • Vertreter Tessin
    Yuri De Biasi, Novazzano
  • Präsident Rangiertagung Deutsch
    Roger Amsler, Staffelbach
  • ZV-Mitglied und Webmaster
    Richard Schlegel, Trübbach

Geschäftsprüfungskommission

  • GPK-Mitglied:
    Alexander Clemenz, Susten
  • GPK-Mitglied:
    Daniel Purtschert, Littau                    
  • GPK-Mitglied:
    Fritz Zimmermann, Adligenswil
  • GPK-Mitglied:
    Markus Schmid, Mettlen                                                                                 

SEV Vorstand

Hans-Peter Eggenberger, Buchs SG
Danilo Tonina, Schaffhausen
Ersatz: Gebhard Hutter, Trimmis

Migration

Juan Jose Colomer Grau, Zürich

Vertreterin Frauen

Guiditta Purtschert, Littau

Zentralausschuss

Der Zentralausschuss traf sich über das Geschäftsjahr 10-mal zu seinen Sitzungen in Buchs SG. Behandelt wurden die Organisation der DV, ZV und der Präsidentenkonferenz, sowie die Geschäfte der SBB, der PeKo und den Sektionen.

Bildungskurse

Im 2018 fand keiner statt.

Mitgliederbewegung

Die Mitgliederbewegung in Zahlen:

Am 31. Dezember 2017 waren 1289 im RPV organisiert.
Am 31. Dezember 2018 waren 1261 im RPV organisiert.

Es hat 40 Neumitglieder gegeben.

Totentafel

Folgende Kollegen haben uns im Jahre 2018 für immer verlassen:

Paolo Vanini; RPV Ticino; Jahrgan 1960
Willi Streuli; RPV Zürich; Jahrgang 1966

Ihnen und allen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, welche im Berichtsjahr verstorben sind, wollen wir ein ehrendes Andenken bewahren.

Rangiertagung Mitte-Ost

An der Rangiertagung konnten 39 Kollegen und 7 Gäste begrüsst werden. Der Referent Manuel Avallone (Vizepräsident SEV) erklärte den Anwesenden wie der Stand der GAV-Verhandlung ist. Der Verwaltungsrat SBB hat am 28. Februar 2018 dem Abbau Projekt zugestimmt. Bis 2023 sollen gegen 750 der 2115 Cargo Stellen und bis 100 der 350 Bedienpunkte gestrichen werden. Die Liberalisierung soll vorangetrieben werden, das bedeutet, dass private Logistiker in den VR SBB Cargo einsitzt nehmen sollten. Die hausgemachten Probleme der SBB: wie Lohn CEO, Sopre, Fernverkehrskonzession etc. ist nicht gut für das Image. Dies soll laut SBB auch einen Einfluss auf die GAV-Verhandlungen haben. Es herrscht Unsicherheit und Vertrauensverlust mit negativen Folgen auf die Motivation, Zuverlässigkeit, Leistung und vor allem auf die Sicherheit. Dieser Konfrontationskurs der SBB mit ihrem Abbau und der Forderung im GAV ist rücksichtslos gegenüber dem Personal. Dies akzeptieren der SEV und seine Mitglieder nicht. Der GAV ist in den geregelten Arbeitsbedingungen und der garantierten Stabilität sehr wichtig. Die erläuterten Baustellen der SBB erhöht das Konflikt-Potenzial in den GAV-Verhandlungen. Die Forderungen des SEV sind pflichtbewusst dargestellt. Die Koalitionsfreiheit soll im Zusammenhang der Zuggangrechte für die Mobilisation zu den Arbeitsplätzen ergänzt werden. Die ist ein elementares Recht der Gewerkschaft.

Zentralpräsident UV RPV Hanspeter Eggenberger informiert über die Sparmassnahmen bei SBB Cargo. Der Erfolg des WLV (Wagenladungsverkehr) hat abgenommen und ist nicht erfolgreich verlaufen. Die Belastungen für das Personal werden immer grösser. Er appelliert, dass er die Unterstützung von Mobilisation von aller RPV Mitglieder braucht.

Die Peko Vertreter Infrastruktur, Personenverkehr und Cargo informierten über aktuelle Geschäfte. So ist die Digitalisierung ein wichtiges Thema. Die Mitarbeitenden müssen auf die neue Technologie intensiv vorbereitet und ausgebildet werden. Der medizinische Fragebogen gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Mit der Auslagerung von Medical Service wurde die Chance verpasst auf einen einfachen Fragebogen zu wechseln. Als Peko raten sie den Mitarbeitenden den Fragebogen auszufüllen, da dies im GAV verlangt werden kann (Auskunftspflicht). Die Ausbildung der Triebfahrzeugführer bei Infrastruktur wird modifiziert. Die Klassen werden grösser. Bei ungerechtfertigten Parkbussen soll man beim Vorgesetzten vorstellig werden. Die Nächste Rangiertagung 2019 findet am 6. April im Hotel Arte statt.

Sitzung Zentralvorstand

Der Zentralpräsident Hanspeter Eggenberger begrüsste die Mitglieder des ZA, ZV und der GPK zur diesjährigen Zentralvorstandssitzung im Kloster Dornach. Ein herzliches Dankeschön geht an die Organisation RPV Basel, Markus Pfluger.

Die Jahresrechnung RPV 2017, das Budget 2019 und der Jahresbericht RPV 2017 wird diskutiert.

Vorschlag für die Wahlen an der DV; Fabbio Winiger als ZA-Mitglied. Bruno Kirchhofer legt sein Amt als GAV-Koordinator ab und Roger Amsler stellt sich zur Wahl. Graf Werner stellt sein Amt als GPK-SEV per Kongress 2019 zur Verfügung. Richard Schlegel stellt sich zur Verfügung. Bruno Kirchhofer legt sein Amt als Werbeverantwortlichen an der DV ab und Fabbio Winiger stellt sich zur Wahl.

Fabbio Wininger hielt ein Referat über die Sicherheit. Die SBB hat die Pflicht Sorge zur Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden zu tragen. Dabei helfen drei Komponenten: Die Arbeitsgestaltung, Technikgestaltung und das Verhalten der Mitarbeitenden.

Häufiger Grund für Zwischenfälle und Ereignisse ist mangelnde Aufmerksamkeit. Diese wird benötigt, damit die Aufgaben sicher erfüllt werden können.

Die Präventionsmassnahmen lohnen sich auch finanziell: Die Nichtberufsunfallversicherungs-Prämie (NBU) blieb im 2017 dank dem Engagement aller Mitarbeitenden unverändert bei 1,2 Prozent. Im Vergleich dazu: 2015 bezahlte ein Mitarbeitender durchschnittlich rund 20 Franken mehr NBU-Prämie pro Jahr als heute. Die SBB spart dadurch 600 000 Franken, ein wertvoller Beitrag an Ergebnis und Finanzierung.

Die Sektionen sind mit folgenden Anliegen an den ZA gekommen:

Sektion Ticino/Westschweiz:

  • Es wurde das Thema angesprochen, ob die Teamleiter Auswirkungen haben, dass man an seinem Spind eine Palatine des SEV aufhängen, bzw. Werbung für den SEV machen darf oder nicht.
    .//. Der ZA erklärt, dass kein Teamleiter was machen kann, wenn man an seinem Spind eine Palatine des SEV aufhängen will.

Sektion Ticino

  • Die Sektion stellte den Vorschlag, dass bei den Mitarbeitern des Rangierbahnhof Chiasso Smistamento auf die Personalbeurteilung verzichten sollte. Dies sei ein Wunsch der Rangiermitarbeiter aus Chiasso Smistamento.
    .//. Der ZA nimmt dieses Thema mit an die Delegiertenversammlung.

Cargo Zürich

  • Das Team Zürich hat immer noch Probleme mit den sanitären Anlagen in der Öffentlichkeit. Sie können, wenn die Möglichkeit besteht, noch bei den Kunden auf die Toilette.
    .//. Das ist ein Thema das Konzernübergreifend ist und es wird im Moment noch abgeklärt bei der Infrastruktur das man bei den Truppen die in der Fläche tätig sind, einen Schlüssel abgibt, dass sie die sanitären Anlagen in den öffentlichen Bahnhöfen nutzen können.

Sektion Basel

  • Bei der Sektion Basel hat es ein Problem mit dem AZG. Sie haben einen Dienst von 9 Stunden und in diesen 9 Stunden ist eine unbezahlte Pause von 40 Minuten eingeteilt. Die Frage ob dies erlaubt ist.
    .//. Unter Einverständnis der Mitarbeiter kann die unbezahlte Pause auf min. 30min gekürzt werden. Sollten die Mitarbeiter nicht verständigt, oder gefragt worden sein, ist das ein AZG verstoss.

Es wurde darüber diskutiert wie lange ein ehemaliges ZA Mitglied an die DV eingeladen wird. Neu werden ehemalige ZA – Mitglieder (Zentralpräsident, Zentralsekretär, Zentralkassier, ZA – Beisitzer sowie Vertreter Ticino, Vertreter Romandie) noch 3 Jahre zur DV - RPV eingeladen. Sollte ein „Gast“ sich auf eine Einladung nicht Anmelden oder sich entschuldigen, erhält er keine Einladung mehr. Muss er sich aus diversen Gründen entschuldigen gilt das Jahr als bezogen.

Delegiertenversammlung

Neben 27 Abstimmungsberechtigten und zwei ehemaligen Delegierten und den fünf Mitgliedern des Zentralausschusses nahmen an der DV vom 23. Mai im Restaurant Schmiedstube in Bern zwei Übersetzer und drei Personen vom Zentralsekretariat SEV teil.

Neu in den ZA gewählt wurde Fabbio Winiger. Für die GPK SEV wird der RPV dem Kongress 2019 Richard Schlegel als Nachfolger von Werner Graf vorschlagen. Die Delegierten genehmigten den Jahresbericht, die Jahresrechnung 2017 und das Budget 2019

ZP informierte über die im Juni 2018 geplante Reduktion des Rangierteams Ziegelbrücke um sieben Mitarbeitende aufgrund des Wegfalls von zu rangierenden Wagen. Für alle Betroffenen wurden Lösungen an andern Standorten gefunden. Dies sei ein Beispiel dafür, wie die Sozialpartnerschaft mit SBB Cargo eigentlich gut funktioniere, sagte SEV-Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn. Wenn der Wegfall von Kunden eine Reorganisation nötig mache, trage der SEV diese mit, nicht aber die geplante massive Reduktion des Zustellnetzes des Wagenladungsverkehrs (WLV). Solchen Abbau habe Cargo in den letzten Jahren mehr als genug praktiziert, ohne die erhoffte Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen. Diese sei im Einzel-WLV nicht realistisch, die geplante Verlagerung auf die Strasse aber volkswirtschaftlich schädlich, zumal der Güterverkehr in der Schweiz zunimmt. Cargo brauche eine innovative Strategie und eine neue Führungscrew mit Beteiligung von Logistikern, wie von der Politik beschlossen.

SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger informierte über den Stand der schwierigen Gespräche. In der Diskussion sprachen sich die Delegierten mehrheitlich gegen die Reduktion der Mindestarbeitszeit von 6 auf 4 Stunden pro Tag aus, ebenso gegen die Versicherung der Zulagen im Krankheitsfall und in der Pensionskasse. Das wäre vor allem für Junge zu teuer, wurde argumentiert. Wichtiger sei, zu fordern, dass für Junge der Aufstieg im Lohnband rascher erfolgen soll. Ein Hemmschuh dafür sei die lohnrelevante Personalbeurteilung (PB), bei der Junge benachteiligt seien.

Eine Mehrheit der Delegierten votierte denn auch für die Abschaffung der lohnrelevanten PB, aber für ein PB-Gespräch, das damit offener würde. Eine klare Mehrheit will die Treueprämie weiterhin auch in Form von Ferien beziehen können.

In der Diskussion kritisierten Delegierte die Planlosigkeit der Reorganisation «WLV17». Unter solchen Bedingungen kundengerecht zu arbeiten sei schwierig und gehe auf Kosten von Gesundheit und Sicherheit. Unregelmässigkeiten und Unfälle hätten zugenommen. Mit dem neuen Abbau steige der Druck weiter. Es drohe Chaos. «Wir müssen auf uns Acht geben und lernen, Nein zu sagen!» Achtung: Bei grobfahrlässigem Verhalten haftet das Personal für Schäden selber. «Automatisation und Digitalisierung ja, aber mit Ausbildung!», wurde betont, diese dürfe nicht wegen Unterbeständen zu kurz kommen. Die Delegierten diskutierten zwei Varianten eines offenen Briefs an die Cargo-Führung und verabschiedeten die schärfere, der wie folgt kommuniziert wurde:

Offener Brief der RPV-Delegierten an die Führung von SBB Cargo

Stopp der Misswirtschaft – gebt dem Güterverkehr auf der Schiene eine Chance!

Sehr geehrter Herr Andreas Meyer (VR-Präsident von SBB Cargo) Sehr geehrter Herr Nicolas Perrin (CEO von SBB Cargo)

Jetzt ist genug!

«Plumper Abbau» nennt die verladende Industrie Ihre Geschäfts- und Verkehrspolitik der vergangenen Jahre! Nicht nur dezimiert, gar gedrittelt oder halbiert werden Angestellte und Bedienpunkte von SBB Cargo! Abbauprozesse scheinen seit Gründung von SBB Cargo Programm.

Die Anforderungen an die Belegschaft steigen dauernd, auf die Arbeitsbedingungen wird massiv Druck ausgeübt und die Arbeitsplatzsicherheit wird in Frage gestellt.

Uns reicht’s!

Wo blieb die Innovation, welche SBB Cargo am bisherigen und zukünftigen Wachstum im Güterverkehr teilhaben lässt?

Bei welcher Reorganisation wurden je die versprochenen wirtschaftlichen Ziele erreicht, während aber die Arbeitnehmenden mit Stellenabbau, Stress und Improvisation die Zeche zu bezahlen hatten?

Weshalb provoziert die Crew um Herrn Meyer noch schnell eine historische Redimensionierung des Angebotes im Schienengüterverkehr, obwohl Bundesrat und Parlament einen Wechsel im Verwaltungsrat verlangen?

Wie kann SBB Cargo ohne Widerstand dulden, dass Abgeltungen für Service-public-Leistungen wegfallen? Obwohl deren Ausbleiben zu mehr Lastwagen, Staus und Chaos auf den Strassen, höherer Belastung von Bevölkerung und Umwelt sowie Mehrkosten für Unterhalt, Verstärkung und Neubau von Strassen usw. führt?

Das Vertrauen der Rangierer in die gegenwärtige Führung unter Andreas Meyer ist im Eimer!

Die Delegierten des SEV-Unterverbands des Rangierpersonals verlangen einstimmig:

  • Stoppen Sie den Abbau! Sistieren Sie sofort jegliche strategische Reorganisation!
  • Setzen Sie sich bei Bund, Kantonen, Gemeinden für Beiträge ein, indem Sie den EWLV als Service public besser verkaufen: Er spart der Allgemeinheit andere Kosten und ist für die Wirtschaft ein zuverlässiges Transportmittel, gerade in Randgebieten und im Winter. Darum lohnen sich Abgeltungen.
  • Suchen Sie mit den Kunden aktiv gute Lösungen, damit die Bahn am Wachstum des Güterverkehrs teilhat.
  • Fordern Sie nicht stur Mindestmengen und lassen kleinere Kunden nicht glauben, sie seien nicht mehr erwünscht, sondern leben Sie Innovation!
  • Die «von oben» ausgelöste permanente Krise durch all die bisherigen Reorganisationen, die nie die versprochenen Ziele erreichten, muss aufhören. Die «Reorganisitis» der vergangenen Jahre ist noch nicht verdaut. Wenn Sie so weitermachen, drohen Chaos und eine weitere Zunahme von Unfällen und Burnouts.
  • Überlassen Sie einer neuen Crew die Entwicklung einer visionären Zukunftsstrategie, damit die Bahn am Wachstum teilhaben kann. Setzen Sie nicht als letzter Akt einer erfolglosen Unternehmensstrategie dem Einzel-Wagenladungsverkehr den Grabstein und streichen bis 2023 weitere 800 Stellen – ein Drittel der Belegschaft!

Wir Rangierer sind nicht bereit, durch Verunsicherung um unsere Zukunft und unsere Arbeitsplätze weiter ansteigende Unregelmässigkeiten und Unfälle zu riskieren.

Aber wir sind motiviert, uns weiterhin für die Unternehmung mit Professionalität und Engagement einzusetzen, damit der Gütertransport auf der Schiene eine Zukunft hat!

Bern, 23.05.2018 Delegiertenversammlung des Unterverbands RPV

Präsidentenkonferenz

Der neue GAV ist von allen Gremien zugestimmt worden. Es wäre schön, wenn wir jetzt Ruhe hätten, aber die SBB hat bereits angekündigt, dass es Verhandlungen über das Lohsystem gibt. Mit dieser Botschaft eröffnet am 08.Okt der Zentralpräsident die jährliche Präsidentenkonferenz zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht in Brenscino, sondern am Brienzersee im Seehotel. Der ZP informiert über die Divisionen und über den neuen GAV. Bei SBB Cargo werden die Bedienpunkte analysiert, das bedeutet nicht, dass sie geschlossen werden, sondern die Wirtschaftlichkeit geprüft wird. Die Schlüsselrollen in den fünf Produktionsprozessen sind definiert, Design, Disposition, Werkstatt, Fabrik und Transport. One Operations ist ein wesentlicher Schritt zu einer schlanken und effizienten SBB Cargo, der die Prozesse für die Einführung per 01.02.2019 vorbereitet. Das Berufsbild beim Personenverkehr hat viele Änderungen mit sich gebracht. Eine der zu reden gibt, ist das der Reiniger Loks an und abhängt, er ist ein Rangierhelfer ohne BAV Prüfung.

Die Anwesenden haben den Informationsfluss von den Sektionen und Regionen diskutiert, damit der ZA RPV schneller zu Infos kommt. Um die Effizienz zu steigern macht es Sinn, dass man die Digitalisierung auch nutzt. Eine Möglichkeit besteht, wenn die Sektionsvorstände WhatsApp Gruppen errichten und so die Anliegen der Mitglieder aufnehmen und sie dann, wenn nötig, an den ZA weiterleiten. Im Tessin und der Westschweiz sind die Ansprechpersonen bekannt, diese sind die Anlaufstellen bei Problemen. Es wird ein regelmässiger Austausch zwischen dem ZA und dem Sekretariat gewünscht, so dass die Anliegen bereinigt werden können.

Im nächsten Jahr feiert der SEV 100 Jahre und ein Bus wird auf Tour gehen. An den Standorten werden regionale OK gebildet, die aus verschiedenen Sektionen sich organisieren. Das neue SEV Logo wurde vorgestellt, dass Ziel ist, dass es ein einheitliches Bild gibt. Einen herzlichen Dank an Übersetzer Patrick Rouvinez, für seinen hervorragenden Job als Simultanübersetzter. Ein bewegender Moment war als Markus Engetschwiler, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Sektionspräsident abgab, uns besuchte, danke Heinz Schneider für das organisieren dafür.

Migration

Am 26. Okt fand die Migrationstagung im Hotel Olten statt, mit dem Thema „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“.

Frauenkommission

Die Lohngleichheitsdemo am 22.Sept. in Bern war ein toller Erfolg! Mehr als 20'000 Kolleginnen und Kollegen füllten zuerst die Schützenmatte, während dem Umzug die Berner Gassen und zuletzt den Bundesplatz. Dank an alle SEV-Helferinnen und Helfer, an alle teilnehmenden SEV-Kolleginnen und Kollegen, an die Moderatorin Françoise Gehring auf dem Bundesplatz und nicht zuletzt an Lucie Waser, die mit den Kolleginnen der Frauenkommission SGB und SEV die Demo inhaltlich und organisatorisch auf die Beine gestellt hat. Ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Frauen- und Gleichstellungsorganisationen sowie Parteien schickt damit ein deutliches Signal an den Nationalrat, damit er endlich wirksame Massnahmen gegen die Lohndiskriminierung beschliesst. Denn obwohl die Bundesverfassung seit 37 Jahren garantiert, dass Frauen für gleichwertige Arbeit auch gleich viel Lohn erhalten, wie die Männer, sind die Lohnunterschiede immer noch gross. So verdienen Frauen im Schnitt immer noch fast ein Fünftel weniger als ihre Kollegen, eine Differenz von über sieben Prozent ist durch objektive Faktoren nicht erklärbar und diskriminierend. Dieser Lohnklau an den Frauen betragen im Schnitt jeden Monat 590 Franken. Jedes Jahr entgehen den Frauen so aufgrund ihres Geschlechts fast 10 Milliarden Franken. Dieser grosse Betrag fehlt den Frauen und ihren Familien, aber auch in den Sozialversicherungen und bei den Steuereinnahmen. Diese Diskriminierung wollen die Frauen nicht länger hinnehmen. Sie forderten deshalb vor dem Bundeshaus laut und deutlich: «#Enough: genug gewartet – Lohngleichheit jetzt!» Alle vier Jahre sollen die Unternehmen Lohnanalysen durchführen und, falls nötig, die Frauenlöhne anpassen. Ein Parlament, das die weibliche Mehrheit der Bevölkerung ernst nimmt, muss mindestens diese minimale Gesetzesrevision als ersten Schritt beschliessen – alles andere wäre ein Affront.

Mitteilungen SEV

Seit November 2017 sorgt die Software Sopre bei der Einsatzplanung des SBB-Lokpersonals für Chaos und Ärger, und eine wirkliche Verbesserung ist noch immer nicht abzusehen. Dennoch will die SBB erst Ende April über die Zukunft des Systems entscheiden und es auf jeden Fall bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 weiter benutzen. Doch für die Mitarbeitenden, die täglich mit Sopre arbeiten müssen, sind die Probleme eine Zumutung. Ihre Geduld ist schon mehr als genug strapaziert worden. Deshalb fordert die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, dass die SBB endlich die Konsequenzen zieht und die Sopre-Übung abbricht. Die Probleme mit Sopre sind eine Geschichte ohne Ende: Schon seit mehr als sechs Jahren arbeitet die SBB mit der Herstellerfirma daran. Dennoch war im Juni 2016 die Einführung des Systems bei der Einsatzplanung des Zugpersonals mit grossen Schwierigkeiten verbunden, die bis heute nicht vollständig behoben sind. Trotzdem wurde Sopre im November beim Lokpersonal eingeführt im Wissen, dass dort die Rahmenbedingungen noch komplexer sind. Prompt trieben in der Folge die ungenügende Performance (lange Wartezeiten) und schlechte Qualität der Daten die Disponenten und das Lokpersonal psychisch und physisch an ihre Grenzen. «Auf dem Spiel steht die Fahrplanstabilität und die Gesundheit des Personals», warnt SEV-Gewerkschaftssekretär Jürg Hurni. Im Zusammenhang mit Sopre bestehen neue Probleme mit der App des Lokführer Electronic Assistant (LEA), sodass alle Toureninfos mühsam in verschiedenen Programmen und auf Webseiten zusammengesucht werden müssen. «Zudem ist Sopre nicht in der Lage, die gearbeiteten Diensttouren, die gesetzlichen Bestimmungen zur Arbeitszeit und die Bestimmungen des jetzigen Gesamtarbeitsvertrags (GAV) korrekt abzubilden».

Der SGB wird an den von Bundesrat Schneider-Ammann geplanten Verhandlungen zu den flankierenden Massnahmen FlaM nicht teilnehmen. Das Departement Schneider-Amman hat für diese Verhandlungen Ziele definiert, die nicht nur darauf hinauslaufen, den Lohnschutz in der Schweiz substanziell zu schwächen. Sondern es wurde auch das Ziel gesetzt, den FlaM-Gegnern in der EU-Kommission und im EuGH ein Mitspracherecht bei den Schweizer FlaM zu geben. Obwohl der Bundesrat im Juli 18 seinen früheren Beschluss bekräftigte, dass die FlaM nicht angetastet werden („rote Linien“). Aus den Verhandlungen sollen gemäss dem Auftrag des Departementes Schneider-Ammann (WBF) Vorschläge resultieren, wie FlaM in „einer von der EU akzeptierten Form“ ausgestaltet werden können, die zudem „vor einer allfälligen Einschätzung des EuGH Bestand haben“ müsse. Diese Vorgabe bricht mit allen bisherigen Beschlüssen, dass die Schweiz ihre europaweit höchsten Löhne eigenständig schützen kann. Wenn der EU-Kommission und dem EuGH Kompetenzen zu den FlaM gegeben werden, wird der Druck auf den Schweizer Lohnschutz massiv steigen. Die Kommission und der EuGH haben verschiedene EU-Länder wie Österreich oder Luxemburg gezwungen, einen Teil ihrer Schutzmassnahmen aufzugeben. In Bezug auf die Instrumente geht es um viel mehr als um die 8-Tage-Regel. So will das WBF beispielsweise den ganzen Lohnschutz über Gesamtarbeitsverträge (Kontrollen, Sanktionen u.a.), die Kontrollhäufigkeit, die Kautionen, die Massnahmen gegen die Scheinselbständigkeit sowie die Dienstleistungssperre zur Diskussion stellen. In der Schweiz müssen Schweizer Löhne bezahlt werden. Das hat der Bundesrat der Bevölkerung bei den Abstimmungen zu bilateralen Verträgen versprochen. Dementsprechend hat der Bundesrat auch beschlossen, die FlaM von den Verhandlungen zum Rahmenabkommen auszunehmen. Die Abbaulogik der FDP-Bundesräte hat daher keine politische Grundlage. Der SGB wird an den Verhandlungen zu den FlaM von Bundesrat Schneider-Ammann nicht teilnehmen. Und er wird – falls nötig - jeden Abbau des Lohnschutzes mit allen geeigneten Mitteln bis hin zu einem Referendum bekämpfen.

Mitteilungen SBB

Konzern

Die Pensionskasse SBB (PK SBB) hat im Mai 2018 die schrittweise Senkung des Umwandlungssatzes ab März 2019 bis ins Jahr 2022 beschlossen. Grund dafür ist das im Vergleich zu den Marktzinsen zu hohe Zinsversprechen, das im heutigen Umwandlungssatz enthalten ist. Die Folge sind Renteneinbussen für uns alle.

Um einen Teil der Renteneinbussen abzufedern, hat die PK SBB ebenfalls im Mai beschlossen die Sparbeiträge zu erhöhen. Diese Erhöhung übernimmt bei Mitarbeitenden bis zum 39. Lebensjahr die SBB. Mitarbeitende ab dem 40. Lebensjahr tragen 1 Prozent der Erhöhung von 1,5 Prozent selbst. Damit werden vor allem die Renteneinbussen für jüngere Mitarbeitende verringert. Für die älteren Mitarbeitenden bedeutet die Senkung des Umwandlungssatzes Renteneinbussen von bis zu 6,5 Prozent.

Wie bereits im Mai kommuniziert, möchte die SBB die Leistungseinbussen auch für die älteren Mitarbeitenden stärker abfedern. Dies ist nun möglich: Dank dem neuen GAV, auf den sich die SBB mit den Sozialpartnern Anfang September geeinigt hat, kann die SBB in den nächsten Jahren auch die Produktivität steigern. Der SBB Verwaltungsrat hat deshalb nicht nur den GAV gutgeheissen, sondern auch eine Garantie, die der PK SBB weitere Abfederungsmassnahmen ermöglicht.
Dank diesem weiteren Abfederungsschritt werden die Renteneinbussen der älteren Mitarbeitenden deutlich gesenkt: Die PK SBB erhöht die Altersguthaben für die aktiven Versicherten per 1. März 2019 mit einer Einlage um 2,5 Prozent. Je nach finanzieller Situation beschliesst die PK SBB Ende Jahr eine weitere Erhöhung der Altersguthaben. Dadurch entstehen für die PK SBB je nach Entscheid Ende 2018 Kosten zwischen 200 und 400 Millionen Schweizer Franken. Die SBB garantiert der PK SBB, dass sie im Falle einer erneuten Sanierung innerhalb der nächsten fünf Jahre die Hälfte dieser Kosten tragen wird.

Im Gegenzug für diese Garantie hat sich die SBB mit den Sozialpartnern darauf geeinigt, das Kontingent von SBB Mitarbeitenden mit Anstellungsverträgen gemäss Obligationenrecht (OR) zu erhöhen. Das wird beim UVEK Anfang 2019 gemeinsam beantragt. Heute sind bei der SBB 5 Prozent der Mitarbeitenden gemäss OR angestellt. Dieses Kontingent möchte die SBB auf 7,5 Prozent erhöhen, beziehungsweise bis auf maximal 10 Prozent, falls die PK SBB eine weitere Erhöhung der Altersguthaben tätigen kann. Dies ermöglicht es der SBB, flexibler auf die Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld zu reagieren und damit an Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Warnbekleidungen, die nach der Norm EN 471 zertifiziert sind, dürfen bei der SBB längstens bis Ende 2020 getragen werden. Ab dem 1. Januar 2021 sind nur noch Warnbekleidungen nach der Norm EN ISO 20471 zugelassen. Mit dieser Standardisierungsmassnahme soll die Sicherheit im Gleisbereich weiter massgeblich erhöht werden. Achte auf die Kennzeichnungen bei den Etiketten (Innenseiten der Bekleidungen, beispielsweise Warnwesten). Im 2018 bezogene Warnbekleidung nach EN 471 kann bei Bedarf kostenlos bei «Kleider & Schuhe Olten» umgetauscht werden. Betroffen von dieser Thematik sind zwischen 10 000 und 15 000 Mitarbeitende.

Konzernergebnis 2017.
Täglich 1,26 Millionen Kunden reisten, wiederum mehr als im Jahr zuvor. Die Kundenzufriedenheit ist im Personenverkehr und bei Immobilien deutlich gestiegen. 89,0 Prozent aller Fahrgäste kamen pünktlich ans Ziel. Der höchste Wert seit sechs Jahren. Bei SBB Cargo ist sie zurückgegangen, vor allem auch wegen Schwierigkeiten bei der Einführung des neuen Wagenladungsverkehrs «WLV2017». Vor allem wegen dem Einbruch beim Einzel-Wagenladungsverkehr verzeichnete SBB Cargo mit 239 Millionen Franken einen deutlichen Jahresverlust.
Das Konzernergebnis stieg auf 399 Millionen Franken: dank besseren Ergebnissen im Personenverkehr, von Immobilien und der Infrastruktur. Damit konnte der Verlust im Güterverkehr aufgefangen werden.

Infrastruktur

Die SBB-Tochterfirma Securitrans machte mit einem Trick Millionengewinne. Einer der Erfinder des Subventionskonstrukts war Peter Füglistaler, heute Chef des Bundesamts für Verkehr (BAV). Die SBB tricksten schlau. Viel schlauer als die Postauto AG. Während Jahren fuhren sie mit der hoch subventionierten Bahnpolizei ansehnliche Betriebsgewinne ein. Obwohl dieser Bereich laut SBB eigentlich keine Gewinne machen durften. Dies ist ein Bericht des Beobachters.

Cargo

Die SBB Cargo AG ist mit fast einem Viertel Anteil an der gesamten Güterverkehrsleistung das führende Unternehmen im schweizerischen Güterverkehr und verbindet als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft die grossen inländischen Wirtschaftsräume. Täglich transportiert das Unternehmen rund 210’000 Tonnen Güter im Wagenladungs-, Ganzzugs- und im kombinierten Verkehr, dies entspricht dem Gewicht von 5’250 voll beladenen grossen Lastwagen. Die Flotte umfasst 5’278 Güterwagen, 324 Strecken- und 75 Rangierlokomotiven. SBB Cargo wurde 1999 als privatrechtliche AG als Tochtergesellschaft der SBB gegründet und beschäftigt rund 3100 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in Olten.

Die SBB AG wird ab 2019 die SBB Cargo AG stärker aus dem Konzern lösen und als Konzerngesellschaft führen.

Der Bundesrat/Parlament empfiehlt SBB Cargo einen externen Partner zu suchen. Sich aufzustellen mit einem Partner in der Wirtschaft vom Transportverkehr für Güter. Ebenfalls verlangt sie das Cargo einen externen Verwaltungsrat Präsidenten einberuft. Die Subventionen vom Bund die fallen weg. SBB Cargo muss selbst tragend Arbeiten. Ein grosses Thema ist der Stellen Abbau bis 2020/2023 von 750 bzw. 800 Stellen. Bei den Sparmassnahmen werden sämtliche von den heute 344 Bedienpunkten überprüft. Die Zukunft wird auch der 1 Mann Betrieb im Rangier sein, d.h. mit der Funkfernsteuerung und alleine im Manöver. Der Test mit der Lok mit den Kameras sei erfolgreich verlaufen. Die Kosten für die Digitalisierung belaufen sich in den nächsten 5 Jahren auf ca. 80 – 90 Mio.

Im Rahmen des Automationsprojektes von SBB Cargo wird die Eignung der automatischen Kupplung an Güterwagen ab Januar 2019 im KV Binnen Netz in einem Pilotbetrieb erprobt. Es werden 12 Re420 sowie 10 Am843 mit der sogenannten Hybridkupplung ausgerüstet. Diese Fahrzeuge können Wagen mit automatischen Kupplung, sowie auch Wagen mit herkömmlichen Schraubenkupplungen befördern. Die automatische Bremsprobe wird zusammen mit der automatischen Kupplung im KV-Liniennetz bei etwa 100 Wagen eingebaut. Mitte 2018 startete die Weiterentwicklung des Systems in Richtung automatische Zugvorbereitung mit automatischer Wagenreihung (als Input für das CIS), Formationskontrolle sowie Bremsrechnung.

Am Kadertag der Produktion haben sich die Leitenden auf fünf Schwerpunkte geeinigt, die allen am Herzen liegen sollten: Rangierereignisse reduzieren, Sicherheitskultur aufleben lassen, „Lernen aus Ereignissen“ konsequent und zeitnah umsetzen, durch Begehungen und Begleitungen gegenseitiges Verständnis schaffen, Missstände ansprechen und gemeinsam angehen und Wichtigkeit gewissenhafter Zugkontrollen schärfen, Qualität in der Zugkontrolle sicherstellen. Nach mehreren Jahren stetiger Verbesserung haben sich die Ereignisse letztes Jahr vermehrt gehäuft. Da die Sicherheitszahlen nicht stabil genug sind, werden Massnahmen zur Sicherheit erarbeitet.

Neuer Leiter Produktion ist Jürgen Mues, ehemals Leiter Asset Management bei SBB Cargo. Jürgen Mues arbeitet seit 2006 bei SBB Cargo. Bei Asset Management hat er massgeblich die Automation und die Digitalisierung vorangetrieben, das Flottenmanagement aufgebaut und die Instandhaltung neu strukturiert.

Infrastruktur

Als neues Mitglied der Leica wechselt Markus Streckeisen vom Leiter Bewirtschaftung bei SBB Immobilien zu SBB Cargo. Er hat Mitte Januar 2018 die Stelle als Chief Transformation Officer übernommen. Damit verstärkt sich die Leica gezielt für die anstehende unternehmerische Weiterentwicklung und Partnersuche.

Eveline Mürner ist per 1. Januar 2019 neue Leiterin Human Resources (HR) von SBB Cargo. Sie folgt auf Daniel Eigenmann, der die Ombudsstelle der SBB übernehmen wird. HR spielt eine zentrale Rolle bei diesen Veränderungen, insbesondere bei der Weiterentwicklung der künftigen Berufsbilder und bei der sorgfältigen Vorbereitung und Begleitung der Mitarbeitenden mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen.

Personenverkehr

Jeannine Pilloud Leiterin Personenverkehr, übernimmt Anfang 2018 die neu geschaffene Aufgabe als «SBB Delegierte für öV Branchenentwicklung». Damit konzentriert sie sich künftig auf die Weiterentwicklung der öV-Branche. Sie rapportiert direkt an den CEO.
Toni Häne, seit 46 Jahren bei der SBB Leiter Verkehr, übernimmt von Jeannine am 1. Januar die Leitung des Personenverkehrs und wird damit neu Mitglied der Konzernleitung.

Der Personenverkehr insgesamt befindet sich in einem Marktumfeld, das sich in den vergangenen Jahren stark verändert hat. Die Dynamik im Wettbewerb und in der Regulation hat sich enorm vergrössert. Dies zeigt sich beispielsweise bei Wettbewerbsverfahren im Fernverkehr, bei Fernbussen, welche Konzessionen in der Schweiz beantragen, in der angestrebten Öffnung im Internationalen Personenverkehr oder in den Diskussionen um die Öffnung der öV-Vertriebssysteme.

Die SBB investiert rund 45 Millionen Franken in die Erweiterung der Serviceanlage, um die Intercity-Neigezüge (ICN) ab 2019 schwerpunktmässig in Biel/Bienne betriebsnah zu warten. Es entstehen neue Arbeitsplätze in den Bereichen technische Fahrzeuginstandhaltung und Reinigung.

Das neue Führungsmodell Personenverkehr sieht eine primäre, durchgängige strategische Steuerung des Personenverkehrs durch die drei strategischen Geschäftseinheiten, Fernverkehr, Internationaler Personenverkehr und Regionen / Regionalverkehr vor.

Per 01. Januar 2019 tritt das neue Organisationsmodell Personenverkehr in Kraft, die Implementierung des Bereichs "Operations" dauert voraussichtlich bis Ende März 2019.

Das Projekt „Weiterentwicklung Personenverkehr (WEP)“ ist gestartet. Es ist eines der grossen Herausforderungen im Personenverkehr ist. So wurden sowohl bei

Operations als auch in den strategischen Geschäftseinheiten die künftigen Strukturen und die

Organigramme innerhalb der Organisationen festgelegt. Am 1. Januar 2019 bzw. 1. April 2019 wird die neue Organisation starten. All diese Aktivitäten haben zum Ziel, die Kundenzufriedenheit und das Image spürbar zu erhöhen.

Der SBB Personenverkehr hat eine weitere Reorganisation angekündigt. 400 Mitarbeitende müssen den Arbeitsort wechseln. Das ist für sie keine Motivationsspritze. Es besteht die Gefahr, dass Mitarbeitende abspringen und mit ihnen Knowhow verloren geht. Die SBB unterläuft damit das eigene Ziel, die Qualität zu steigern.

GAV 2019

Der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die SBB und für SBB Cargo tritt am 1. Mai 2019 in Kraft und legt die Arbeits- und Anstellungsbedingungen für die nächsten drei Jahre fest. Beide Seiten zeigen sich mit dem Resultat zufrieden. Mit dem neuen GAV ist die SBB gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft. Die Verträge sind das Resultat intensiver, mehrmonatiger Verhandlungen. Dabei ist es gelungen, ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen.

Das sind die wichtigsten Resultate:

Digitalisierung. Die SBB und die Sozialpartner haben sich intensiv mit dem digitalen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt auseinandergesetzt und proaktiv Massnahmen vereinbart. Sie setzen dabei auf freiwillige Standortbestimmungen für die Mitarbeitenden und auf fokussierte Weiterbildungen zur Erhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit. Im GAV verankert wurde das Recht der Nichterreichbarkeit in der Freizeit.

Beteiligung an Fehltagkosten. Zur Senkung der Gesamtsystemkosten der Bahn beteiligen sich die Mitarbeitenden neu zu 40 Prozent an den krankheitsbedingten Fehltagkosten via monatlichen Lohnabzug. Bisher hatte die SBB die Kosten vollständig getragen. Die Einführung erfolgt über drei Jahre ab 2019. Für bisherige Mitarbeitende kompensiert die SBB die Beteiligung mit einer entsprechenden Erhöhung des Grundlohns.

Individuelle Lohnerhöhungen: Bis ins Jahr 2022 investiert die SBB gleich wie in den vergangenen Jahren jährlich 0,8% der Lohnsumme in die individuelle Lohnentwicklung. 2021 kommen aufgrund gekürzter Lohngarantien 0,1% hinzu; somit stehen dann einmalig 0,9% der Lohnsumme zur Verfügung. Von den individuellen Lohnerhöhungen sollen insbesondere Mitarbeitende mit überdurchschnittlichen Leistungen sowie Mitarbeitende im Aufstieg profitieren. Bis 2022 wird im Gegenzug auf generelle Lohnmassnahmen verzichtet. Bei rund 700 Mitarbeitenden werden die Lohngarantien 2011 bis zu einem vereinbarten Sockelbetrag reduziert. Für die restlichen rund 3000 Bezüger der Lohngarantie 2011 verbleibt die Garantie wie bis anhin.

Längerer Vaterschaftsurlaub. Die Mitarbeitenden profitieren künftig von einem längeren Vaterschaftsurlaub: Er beträgt neu 20 statt wie bisher 10 Tage.

Kündigungsschutz wird nicht aufgehoben. Trotz grosser Herausforderungen hebt die SBB den Kündigungsschutz aus wirtschaftlichen Gründen für Mitarbeitende nicht auf, die länger als vier Jahre bei der SBB arbeiten. Die Rahmenbedingungen der beruflichen Neuorientierung werden jedoch für Mitarbeitende mit höheren Löhnen verschärft.

AZG-Revision umgesetzt. Die Neuerungen der Arbeitszeitgesetz-Revision, die per Fahrplanwechsel 2018/2019 in Kraft treten, werden schrittweise umgesetzt. Für Schichtarbeitende bleibt der Anspruch auf 115 arbeitsfreie Tage pro Jahr bestehen. Die zusätzliche Ferienwoche für über 60-Jährige wird beibehalten.

Treueprämie unverändert. Die Treueprämie bleibt bestehen und kann auf Wunsch weiterhin in Zeit bezogen werden.

Laufdauer. Die GAV SBB und SBB Cargo treten am 1. Mai 2019 in Kraft, haben eine Laufdauer von drei Jahren und sind erstmals per 30. April 2022 kündbar. Auf Ersuchen von SBB Cargo können vor Ende der Laufzeit Neuverhandlungen aufgenommen werden.

Schlusswort

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

Zum Schluss möchte ich allen, welche sich irgendwie für unsere Sache eingesetzt haben, besonders aber dem Zentralausschuss und den Mitgliedern des Zentralvorstandes für ihre Arbeit und Unterstützung im vergangenen Jahr, herzlich danken.

Nicht vergessen möchte ich alle Sektionsvorstände, die meistens in aller Stille ihre Arbeit für uns Rangierer machen. Ein grosses und herzliches „merci“.

Für die Zusammenarbeit und die wertvolle Unterstützung möchte ich im Namen des Unterverbandes RPV, dem SEV, der Geschäftsleitung des SEV, der Sekretärinnen und den Sekretären und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den besten Dank aussprechen, für ihren Einsatz zu Gunsten unserer Mitgliedschaft und aller Arbeitnehmer.

Im Namen des Zentralausschusses RPV
Für den Jahresbericht;
Vize Präsident ZA UV/RPV
Danilo Tonina